Hochrangige Gewerkschaftsvertreter besuchen die palästinensischen Autonomiegebiete und Israel

Eine der größten globalen Gewerkschaftsorganisationen der Welt - UNI Global Union - wird diesen November eine große Internationale Gewerkschaftskonferenz in Nagasaki in Japan abhalten. Dort wird der israelisch-palästinensische Konflikt auf der Tagesordnung sein und diskutiert werden.

Soeben ist eine hochrangige Delegation von Mitgliedern der UNI Global Union von einer sechstägigen Reise in die palästinensischen Autonomiegebiete und nach Israel zurückgekehrt. Die Ergebnisse der Delegationsreise fließen in die Vorbereitung eines Aktionsplans ein, der auf dem Nagasaki-Kongress vorgestellt werden soll

Die UNI Global Union vertritt 900 Gewerkschaften und 20 Millionen Angestellte weltweit.

Auch hochrangige IGB Delegation zur Zeit in den palästinensischen Autonomiegebieten und Israel

Ebenfalls zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich eine Delegation des Internationalen Gewerkschaftsbunds - angeführt von der frisch gewählten IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow - in den palästinensischen Autonomiegebieten und Israel.

An der IGB-Delegation nehmen unter anderen Michael Sommer vom DGB und Brendan Barber vom britischen Gewerkschaftsdachverband, sowie Gewerkschaftsführer aus Norwegen und Belgien teil.

IGB und UNI Global Union treten für die Förderung des Friedens ein

In einem Rundschreiben an die Mitgliedsgewerkschaften der UNI Global Union schreibt Philip Jennings, der UNI-Generalsekretär, dass UNI Global Union sich weiterhin mit Palästina und Israel beschäftigt und dass die Mitgliedsorganisationen der UNI Global Union in beiden Ländern sich für eine Zwei-Staaten-Lösung engagieren.

Philip Jennings schrieb an die Mitgliedsorganisationen, dass sowohl der IGB und die UNI Global Union sich weiterhin für die Bemühungen der internationalen Gewerkschaften für Frieden in der Region einsetzen.

Lob für Histadruts gewerkschaftliche Leistungen

Herr Jennings lobte die erneuerte Histadrut-Leitung für ihre Kampagne zur Stärkung der Gewerkschaften in diesem Land.

Er stellte fest, dass das Ergebnis dieser inzwischen weit sichtbaren und anerkannten Bemühungen ist, dass die Gewerkschaftsbewegung in Israel an politischer Bedeutung gewonnen hat.

Der Vorsitzende der Histadrut, Ofer Eini, hat eine Strategie der Organisation und Anerkennung, eingeführt, die zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen und zu mehr als 100 neuen Abkommen führte, stellte die UNI Global Union Delegation fest.

“Histadrut ist wieder bekannt in Israel und hat ganz klar einen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik.”

“Sie warben erfolgreich gegen die Privatisierung der Dienstleistungen der Post,” sagte Herr Jennings den UNI Global Union Mitgliedsorganisationen in dem Rundschreiben letzte Woche.

“Histadrut hat sich verpflichtet, mit der PGFTU an einer Reihe von Fragen zusammen zu arbeiten, einschließlich der Rechte palästinensischer Arbeitnehmer.”

Sorge um Sicherheit der Arbeitsplätze von 30.000 palästinensischen Arbeitern

Das Rundschreiben der Delegation der UNI Global Union notierte, dass die palästinensische Führung den Boykott gegen Waren fördert, die in den “illegalen Siedlungen” produziert und in den palästinensischen Gebieten verkauft werden, und dass sie Palästinenser dazu aufruft, keine Jobs in den Siedlungen anzunehmen.

Aber die UNI-Delegation berichtete auch, dass die PGFTU Bedenken bezüglich dieser Kampagne hat.

Shaher Saed

Die Delegation traf sich mit der Leitung des palästinensischen Gewerkschaftsbundes, der PGFTU.

Der PGFTU-Generalsekretär Shaher Saed, sprach von den schwierigen Bedingungen der palästinensischen Wirtschaft, mit 40% Arbeitslosigkeit im Gazastreifen und über 20% in der Westbank.

Die UNI-Delegation traf sich auch mit dem palästinensischen Minister für Arbeit.

Der Minister erklärte seine Gründe für den Erlass zum Verbot der Arbeit von Palästinensern in Unternehmen, die in den Siedlungen aktiv sind, d.h. keinerlei wirtschaftliche Aktivität in illegalen Siedlungen zu unterstützen. Dies hat Auswirkungen auf über 30.000 Arbeitnehmer.

PGFTU und Histadrut sind besorgt über Boykotte - aus unterschiedlichen Gründen

“Die PGFTU hat verlangt, dass Maßnahmen ergriffen werden, um Arbeitsplätze zu finden und hat palästinensischen Arbeitnehmern empfohlen, weiterhin in den Siedlungen zu arbeiten, bis sie eine alternative Beschäftigung finden”, sagte Herr Jennings in seinem Rundschreiben an die Mitgliedsorganisationen der UNI Global Union.

Das Rundschreiben wies auch darauf hin, dass die “Histadrut alle Boykotte gegen Waren aus den Siedlungen ablehnt”.

Israelischer Minister bittet UNI, Treffen mit palästinensischen Amtskollegen zu erleichtern

Die UNI-Deligation traf sich mit Isaac Herzog, dem israelischen Minister für Wohlfahrt und Soziales, der versprach, seinen palästinensischen Amtskollegen zu treffen und UNI aufforderte, dabei behilflich zu sein.

Herzog, ist ein prominenter und einflussreicher Labourpolitiker, der derzeit mit dem israelischen Verteidigungsminister Ehud Barak, um die Führung der Labour Party konkurriert.