Jordanische Gewerkschaften verurteilen die Haltung des Königs zu Frieden in Palästina

Die Gewerkschaften in Jordanien haben die Teilnahme des Königs an den Verhandlungen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde stark verurteilt.

Sie warnten davor, dass die Gespräche eine Bedrohung für die Souveränität seien und dass Palästinenser nach Jordanien abgeschoben werden könnten, was den Charakter des Königreichs ändern würde.

Die jordanischen Gewerkschaften haben am vorvergangenen Samstag die Teilnahme des Landes an Treffen in Washington für einen Neustart direkter Gespräche zwischen Palästinensern und Israel verurteilt.

Die Gewerkschaften führen die Opposition gegen einen Friedensprozess und gegen eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel an

Die jordanischen Gewerkschaften sind von Anbeginn gegen eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel - und gegen den Friedensvertrag zwischen beiden Ländern, der im Jahr 1994 unterzeichnet wurde.

Die Gewerkschaften haben damit gedroht, dass sie jedem Gewerkschaftsmitglied, das nach Israel reist die Mitgliedschaft entziehen.

Da in Jordanien Fachleute wie Ingenieure, Ärzte und Journalisten nicht arbeiten können , sofern sie Gewerkschaftsmitglieder diese Drohung, falls durchgeführt werden, können verheerende Folgen für ein Mitglied und ihre Familie haben.

Die Gewerkschaften haben in der Vergangenheit bereits Mitgliedschaften entzogen und Mitglieder mit einer Geldstrafe belegt, die es wagten, Israel zu besuchen, oder sich positiv über die Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu äußern.

Sicherheit, Stabilität, Einheit und Zukunft angeblich bedroht, wenn die Palästinenser in das Königreich umsiedeln

“Die Regierung trägt die volle Verantwortung für diese Entscheidung, weil es eine Bedrohung für Jordaniens Zukunft Sicherheit, Stabilität, Einheit und Zukunft darstellt,” ließ der Gewerkschaftsrat verlauten, wie die Ammon-News-Website berichtete.

Der Gewerkschaftsdachverband, der mehr als 150.000 Facharbeiter vertritt, sagte in einer Erklärung, dass die Beteiligung des Landes bei den US-gesponserten israelisch-palästinensischen Gesprächen einer Akzeptanz der Wiederansiedlung der Palästinenser im Königreich gleichkäme sowie den Verzicht auf das palästinensische Recht auf Rückkehr und die Deportation israelischer Araber nach Jordanien bedeute.

“Wir glauben, dass direkte Verhandlungen nicht der palästinensischen Sache dienen und die Sicherheit Jordaniens bedrohen können”, sagte Dr. Ahmad Al-Armouti, Präsident der Gewerkschaftsvereinigung, gegenueber Media Line.

Gewerkschaftsfuehrer behauptet, Netanjahu will Nicht-Juden deportieren

“Netanjahu hat erklärt, dass die Anerkennung dass Israel jüdisch ist sowie Sicherheitsgarantien für Israel Vorbedingungen für Verhandlungen sind. Die Anerkennung dass Israel juedisch ist bedeutet die Abschiebung aller Nicht-Juden,” behauptete Al-Armouti.

“Der Ausdruck ‘Sicherheit Israels’ könnte die Platzierung der israelischen Streitkräfte im Jordantal beinhalten. Dies würde die Verabschiedung von einem palästinensischen Staat bedeuteten, weil das Gebiet dann nicht zusammenhängend waere,” fügte er hinzu.

“Wir glauben, Palästina ist arabisch, und die Besatzung muss entfernt werden.”

König Abdullah sagt im israelischen Fernsehen, dass die Forderungen der jordanischen Gewerkschaft schwachsinnigen seien

König Abdullah II plant, an dem Treffen auf Einladung des US-Präsident Barack Obama teilzunehmen, gemeinsam mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak und Tony Blair, dem Vertreter des Quartetts für den Nahen Osten.

In einem Interview auf Israels Channel 1 am Samstag bekräftigte König Abdullah seine Position zur Unterstützung einer Zwei-Staaten-Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt.

Der König verspottete die Idee, dass das palästinensische Leiden auf Jordaniens Kosten gelöst würde als “idiotisch”.

Die harsche Kritik der Gewerkschaften fordert den jordanischen Premierminister zum Rücktritt auf

Er fügte hinzu, dass Jordanien nicht als alternative palästinensische Heimat in Frage komme, da sowohl Jordanier als auch Palästinenser dies ablehnten und es daher nicht umsetzbar sei.

Das Statement der Gewerkschaft beinhaltete harsche Kritik an der jordanischen Regierung und am Premierminister Samir Al-Rifai.

Das Scheitern der Regierung bei der Umsetzung politischer und wirtschaftlicher Reformen und Jordaniens beschleunigten Prozess der Privatisierung kritisierend, forderte die Stellungnahme den Rücktritt von Ministerpräsident Rifa’i und die Errichtung einer Einheitsregierung, die “alle Kräfte der Gesellschaft” einschließen solle.

“Jordaniens Teilnahme an dem Treffen bedeutet die Aufgabe des Rückkehrrechts der palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat, die Akzeptanz der Judaisierung von Ost-Jerusalem und die eventuelle Abschiebung von Palästinensern in Israel”, so die Erklärung.

Laut Ammon News sagte der jordanische Königshof, dass König Abdullah Gespräche mit Obama führen würde in denen er sich für die Erfüllung der Zwei-Staaten-Lösung einsetzen würde, die auf zur Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates innerhalb der Grenzen von 1967 mit Ost- Jerusalem als seiner Hauptstadt führen solle.

Frühere Berichte auf der TULIP Webseite über jordanischen Gewerkschaften und Israel finden sich hier: